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.Platz genommen.Nur diese beiden.Sie hatten einander eingehend betrachtet, wieum Veränderungen zu prüfen, auf die sie hofften oder die siefürchteten.Bevor die Prozession sich in Bewegung setzte, war die Dunkelheitda, es war bitter kalt, und der Einzug erfolgte durch Vesterport.Hundert Soldaten waren mit Fackeln in den Händen aufgestellt.Die Garde paradierte, aber keine Musik.Die sechzehn Wagen fuhren auf das Schloßtor zu.Auf deminneren Schloßplatz hatte der Hof Aufstellung genommen.Siehatten lange in der Dunkelheit und der Kälte gewartet, und dieStimmung war gedrückt.Beim Empfang vergaß man, Struensee und die Königin einandervorzustellen.Beim Schein der Fackeln, in dem eisigen Schneeregen, beganneine Begrüßungszeremonie für den König.Dieser hatte, nachdemdie Wagen gehalten hatten, Struensee zu sich gewinkt, der jetztschräg hinter dem jungen Königspaar ging.Als letzter in der Reiheder Wartenden, des Empfangskomitees, hatte Guldberggestanden.Er hatte unverwandt auf den König und seinen Leibarztgestarrt.-132- Es waren viele die starrten und musterten.Auf der Treppe hatte Struensee den König gefragt:»Wer war der kleine Mann, der so böse geschaut hat?«»Guldberg.«»Wer ist er?«Der König hatte mit der Antwort gezögert, war weitergegangen,hatte sich dann umgewandt und mit einem absolut unerwartetenAusdruck von Haß gezischt:»Er weiß! WEISS!!!, wo Caterine ist!«Struensee hatte nicht verstanden.»Böse!« war der König im gleichen haßerfüllten Ton fortgefahren.»Böse!!! Und unbedeutend!!!«»Seine Augen«, hatte Struensee da gesagt, »waren auf jeden Fallnicht unbedeutend.«2.Im Wagen, allein mit dem König, hatte die kleine Engländerin nichtein Wort gesagt.Sie wußte nicht, ob sie den Gedanken an dieseWiedervereinigung verabscheut oder sich nach ihr gesehnt hatte.Sie hatte sich nicht nach Christian gesehnt.Nach etwas anderem.Einer Veränderung.Sie hatte angefangen zu verstehen, daß sie einen Körper hatte.Vorher war der Körper etwas gewesen, das die Hofdamen mittaktvoll gesenkten Blicken zu verhüllen halfen und das sie dann inihrer Panzerung vor den Augen des Hofs herumführte: wie einkleines Kriegsschiff.Zuerst hatte sie geglaubt, nur aus dem Panzerzu bestehen.Der Panzer als Königin war ihre Eigenschaft.Indiese Rolle gekleidet war sie das kleine, gepanzerte Schiff,betrachtet von diesen erstaunlichen Dänen, die ihre Sprache somiserabel sprachen und deren persönliche Hygiene so abstoßendwar.Sie waren alle staubig und rochen nach schlechtem Parfümund altem Puder.Dann hatte sie den Körper entdeckt.-133- Nachdem das Kind geboren war, hatte sie, wenn die Hofdamenam Abend gegangen waren, es sich zur Gewohnheit gemacht, ihrNachtgewand auszuziehen und schamlos nackt unter deneiskalten Laken zu liegen.Dann hatte sie ihren Körper berührt;nicht um liederlich zu sein, nein, es war nicht Liederlichkeit, dachtesie, es war, um diesen Körper, der jetzt befreit von denHofgewändern und dem Puder dalag, langsam zu identifizierenund zu erforschen.Nur ihre Haut.Sie hatte angefangen, ihren Körper zu mögen.Er fühlte sich immermehr wie ihr eigener an.Nachdem das Kind geboren war und dieBrüste auf ihre natürliche Große zurückgegangen waren, hatte siebegonnen, diesen Körper zu mögen.Sie mochte ihre Haut.Siemochte ihren Bauch, ihre Schenkel, sie konnte stundenlangdaliegen und denken: dies ist, wirklich, mein Körper.Er fühlt sich schon an.Sie war wahrend der europäischen Reise des Königs fälligergeworden, und gleichzeitig hatte sie das Gefühl gehabt, in ihrenKörper hineinzuwachsen.Sie konnte spüren, daß man sie nichtnur als Königin betrachtete, sondern auch als etwas anderes.Siewar ja nicht naiv.Sie wußte, daß es in der Vereinigung zwischenihrem nackten Körper unter der Rüstung und ihrem Titel etwasgab, etwas, das eine unsichtbare Aura von Geschlecht, Lust undTod um sie her schuf.Die Königin war ja verboten, und Frau.Daher wußte sie instinktiv,daß die Männer geradewegs durch ihre Kleider hindurchblickten,und den Körper sahen, den sie jetzt mochte.Sie war sicher, daßsie wünschten, in sie einzudringen, und daß in dem, was da lockte,der Tod war.Das Verbotene existierte.Es strahlte direkt durch den Panzerhindurch.Sie war das Allerverbotenste, und sie wußte, daß diesexuelle Zone um sie her für die Männer vollkommenunwiderstehlich war.Es war das absolut Verbotenste, es war eine nackte Frau, und eswar die Königin, aber deswegen war es auch der Tod.Begehrteman die Königin, rührte man an den Tod.Sie war verboten undbegehrenswert, und rührte man an das Verbotenste, mußte mansterben.Das erregte die Männer, sie wußte es.Sie sah es an ihren-134- Blicken.Und als ihr dies bewußt wurde, war es, als würden auchall die anderen eingefangen, immer stärker, in einerschweigenden, intensiven Aura.Sie dachte sehr viel daran.Es erfüllte sie mit einer eigentümlichenExaltation; daß sie der Heilige Gral war und daß, wenn der heiligeGral erobert würde, dies ihnen den allerhöchsten Genuß bringenwürde, und den Tod.Sie konnte es ihnen ansehen.Ihr Geschlecht war die ganze Zeit inihrem Bewußtsein.Wie ein Jucken.Wie eine Qual.Sie stellte sichvor, wie sie die ganze Zeit an sie dachten, wenn sie mit ihrenMaitressen und Huren buhlten, wie sie die Augen schlössen undsich ausmalten, es sei nicht die Hure oder die Ehefrau, sondernder so ganz und gar verbotene Körper der Königin, in den sie sichhineinbohrten; und das erfüllte sie mit einem unerhörten Gefühlvon Macht.Sie war in ihren Körpern als eine Einsicht, daß dieser Körper derTod war.Und der Gral.Sie war wie ein Jucken im Glied des Hofs.Und sie konnten sienicht erreichen.Das Geschlecht und der Tod und das Jucken.Undsie konnten nicht befreit werden von ihrer Besessenheit, wie sehrsie auch versuchten, sich davon freizubuhlen, wie sehr sie auchversuchten, das Jucken in ihre Frauen zu entleeren.Sie war ganzallein damit, die einzige, die unerreichbar war, und die einzige, dieauf diese Weise die Leidenschaft und den Tod vereinte.Es war eine Art von - Macht.Aber manchmal dachte sie: ich mag meinen Körper.Und ich weiß,daß ich wie ein Jucken im Glied des Hofs bin.Aber sollte nichtauch ich meinen Körper benutzen dürfen, in Freiheit, und dieabsolute Nähe des Todes zu meinem Geschlecht fühlen und sieselbst genießen.Und manchmal nachts, wenn sie wach lag, rührtesie an sich selbst, an ihr Geschlecht, und der Genuß ging wie eineheiße Woge durch ihren Körper, den sie immer mehr mochte [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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