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.Es ist dunkel geworden, der Mondist aufgegangen.Er wird unserer Kolonne auf demMarsch leuchten.Am 6.Mai Kannst du erraten, wem ich auf demMarsch begegnet bin ? Meiner Freundin Tran Thi Han,in die ich als Junge verliebt war.Was für eine Überra-schung.Wir drückten uns herzlich die Hand, sagtenuns ein paar Worte und dann noch einmal adieu.Sielachte, »wir sagen uns immer adieu, wir beide«.Ach, Han! Was für eine Überraschung, als ich dichunter der Haustür stehen sah! Ob du jemals begrei-fen kannst, wie sehr ich mich darüber gefreut habe ?Fräulein Tran Thi Han, Genossenschaft Dhai Thanh,Provinz Nghia Binh.Zehn wundervolle, unvergeßli-che Minuten hast du mir geschenkt, obwohl ich jetzteine andere liebe.Wir marschierten dann weiter undkamen durch Nghia Binh und Nghia Dong.Jetzt sindwir in Nghia Hop.Es ist genau drei Uhr morgens, undwir sind sehr müde.Keiner spricht, keiner singt.Am 7.Mai Ich habe nur ein paar Stunden geschla-fen, ich bin zu müde ; die Nachricht, daß wir in NghiaThai biwakieren, macht mich froh.Ich habe um Er-laubnis gebeten, meinen Bruder Bay Luan besuchenzu dürfen, der hier in der Nähe wohnt, so kann ichauch meinem Vater ein paar Worte schicken & Ich229setze mein Tagebuch fort, nachdem ich Bay Luan ge-sehen habe.Ich habe mit ihm gegessen, er freute sichso.Aber auch ich freute mich, obwohl ich durch denFluß waten mußte, um zu ihm zu kommen.Gott seiDank war das Wasser nicht gar so tief.Bis zwei Uhrnachmittags war ich bei Bay Luan, danach kehrte ichzu meiner Einheit zurück.Wir biwakierten bis sechsUhr, dann brachen wir wieder auf.Dies ist die zwei-te Nacht, die ich fern von zu Hause verbringe, fernvon meiner Can.Der Mond ist hinter den Wolken ver-steckt, denn es hat geregnet, aber das Wetter ist gut.Die Männer reden und lachen laut.Wir sind in einGebiet gekommen, das mir völlig unbekannt ist.DieHäuser haben rote Ziegeldächer, und die Hütten sindaus Reisstroh.Die Mädchen kommen aus Häusernund Hütten, um uns zu sehen, verbergen sich aberschüchtern hinter den Bäumen.Und dann rufen wir:»Mut, ihr Hübschen, kommt nur !« Und dann laufensie kichernd weg.Am 8.Mai Heute habe ich Küchendienst undmuß für Wasser sorgen.O weh! Nach zwei Nacht-märschen sind meine Beine kaputt.Jede Bewegungschmerzt mich fürchterlich.Ich bin nie sportlich ge-wesen.Das Essen, das ich kochen muß, besteht ge-wöhnlich aus Gemüsesuppe.Gut für die Verdauung.Und dann Reis.Abends muß mehr Reis gekocht wer-den, dann macht man daraus gut zusammengepreßteBällchen und ißt sie am nächsten Tag auf dem Marsch.230Fest steht, daß es so etwas wie den heutigen Nacht-marsch nicht mehr geben wird.Für viele ist es eineEnttäuschung, wir wollen so bald wie möglich unsereEinheit erreichen, um über das Geschehen informiertzu sein.Doch die amerikanischen Flugzeuge sind fort-während über der Straße und werfen Leuchtbomben;unter diesen Umständen kommt man natürlich nachtsnicht voran.Besser so, im Grunde genommen.Ich bin zu erschöpft.Jetzt marschiere ich schon zehnTage lang und trage alle Liebe für das, was ich verlas-sen habe, mit mir herum.Und diese Liebe lastet, la-stet & Can fehlt mir schrecklich.Ich denke nur im-mer an sie, zähle nur immer die Tage, die mich schonvon ihr trennen.Am 9.Mai.Nach dem Aufbruch der ersten Abtei-lung erschienen drei amerikanische Flugzeuge, undgleich danach hörten wir die Bombeneinschläge ander Spitze der Kolonne.Eine Stunde später kamenwir zu dieser Stelle, fanden aber keine Toten, nur eineKuh lag rücklings auf der Straße Nummer 15.Das hatmich schon beeindruckt, so in der Dunkelheit.Es warnämlich das erste im Krieg getötete Lebewesen, dasich sah.Wir machten eine halbe Stunde Rast, umzu essen.Aber statt meinen Napf mit Suppe zu ho-len, schrieb ich, das ist mir lieber als essen.Bald wer-den wir durch weitere Dörfer des Distrikts Do Luongmarschieren.Rechts und links von der Straße wächsthohes grünes Gras.231Am 10.Mai
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