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.DieDiskussion über die Volkszählung, die in den Achtzigern so heftiggeführt wurde, war immer auch eine Diskussion über digitaleDatenbanken und die Möglichkeit, dass sie staatlicherseits missbrauchtwerden könnten.Weitgehend vergeblich forderte der CCC, ganz im Geiste der People sComputer Company, die »Wiederaneignung der Technik«.Wau Hollandpredigte: »Die sozialen Bewegungen, die sich vernetzen, rütteln amSystem«, und nahm damit die digital organisiertenGlobalisierungskritiker der kommenden Jahre vorweg.DochDeutschlands Linke waren noch längst nicht so weit.Jedenfalls in weitenTeilen.Zwar entstanden schon Mitte der Achtziger erste linkeMailboxen, hauptsächlich auf Basis einer Software namens Zerberus, diesich zum sogenannten Z-Netz zusammenschlossen.Seit Beginn derneunziger Jahre wurden sie mit dem CL-Netz in eine größereInfrastruktur eingebunden, die vor allem von Menschen aus dem linkenSpektrum, von Mitgliedern der Friedensbewegung,Anti-Atomkraft-Gruppen, Amnesty International und anderen Organisationen zum Informationsaustausch und für Diskussionsforengenutzt wurden.Doch öffentliche Aufmerksamkeit erreichten dieseAnstrengungen kaum.Der größte Coup gelang 1989, als Bürgerrechtsaktivisten aus der DDRkritische Texte und Demonstrationsaufrufe über das CL-Netz in denWesten schmuggelten: Für einen Moment hatte digitale Technologieeinen Spalt in den Eisernen Vorhang gerissen.1994 hatte das CL-NetzSchätzungen zufolge in ganz Europa 20 000 Teilnehmer.Das Internetnutzten damals bereits Millionen Menschen.1996 entschied man, sichvom Internet »abzugrenzen« und »auf eigene Strukturen« zu setzen.Damit wurde das linke Netzwerk innerhalb weniger Jahre obsolet, diemeisten Nutzer wanderten zu anderen Angeboten ab.Heute existiert dasCL-Netz als wenig beachtetes Webforum weiter.Verdient gemachthaben sich um die digitale Linke auch die Medienkünstler Rena Tangensund padeluun, die mit dem CL-Netz zu tun hatten und später mit dem»Big Brother Award« eine bis heute international beachteteSchelte-Institution für Datenschutzsünder schufen.Im Vergleich zu den Linksalternativen im Bundestag waren die Gründerund Mitglieder dieser linken Netzwerke ihrer Zeit weit voraus.Noch inder zweiten Hälfte der Achtziger weigerten sich die Grünen, an einemModellprojekt teilzunehmen, in dessen Rahmen Bundestagsabgeordnetemit vernetzten Rechnern ausgestattet werden sollten.Der CCC hatteihnen in einem eigens bestellten Gutachten dringend empfohlen, sichdiese Technologie anzueignen und deren Vorteile in ihrem Sinne zunutzen, doch die missionarischen Hacker stießen damit auf eineunüberwindbare ideologische Barriere.»Wenn die Grünen diese vonunten kommende Entwicklung ideologisch ignorieren oder verbieten,blockieren sie gleichzeitig die Chance einer praktischen Entwicklungalternativer Nutzungsformen«, mahnten die Autoren vom CCC.»Selbstdie Fantasie der sogenannten Alternativ-Szene«, hieß es in der Studieweiter, sei »kaum in der Lage, das Medium Computer mit eigenenBedürfnissen zu verbinden«.Daran sollten auch die Bemühungen derBerater aus dem Club vorerst nichts ändern.Als die Studie der Bundestagsfraktion der Grünen vorgestellt wurde,verließen die ersten Abgeordneten schon nach Minuten entnervt denSaal.Von der Überzeugung, dass digitale Technologie von Übel und prinzipiell abzulehnen war, ließen sich Deutschlands linksalternativeParlamentarier nicht abbringen.Die Bundestagsfraktion der Grünen wardie einzige, deren Büros nicht mit ISDN-vernetzten Rechnernausgestattet wurde.Ausgerechnet den Konservativen im Bundestag, derschwarz-gelben Regierung unter Helmut Kohl, fiel somit die Aufgabezu, die Weichen für die digitale Zukunft zu stellen.Auch sie aber tatenso gut wie nichts  außer 1986 ein Anti-Hacker-Gesetz zuverabschieden, das Einbruch in Computersysteme und Datendiebstahlunter Strafe stellte.Hippie-Impresario Stewart Brand, der Herausgeber des »Whole EarthCatalog«, schrieb im Jahr 1995 einen rückblickenden Artikel für»Time«, in dem er eine ganz andere Beobachtung ins Zentrum stellte.Unter der Überschrift »Wir verdanken alles den Hippies« war da zulesen: »Vergesst die Antikriegsdemonstrationen, Woodstock, sogar dielangen Haare.Das wahre Erbe der Generation der Sechziger ist dieComputerrevolution.« Der Chaos Computer Club: BTX, Wau und VAXenDer KGB-Hack war nicht die erste spektakuläre Tat deutscher Hacker.Bereits 1984 hatte der damals noch nicht einmal als e.V.verfasste ChaosComputer Club mit einer anderen Aktion von sich reden gemacht, dieironischerweise mehr Geld eingebracht hätte, als die KGB-Hackerjemals verdienten mit ihrem Geheimnisverrat.Mit Hilfe eines untermysteriösen Umständen erlangten Passwortes loggten sich dieCCC-Hacker in die BTX-Mailbox der Hamburger Sparkasse HaSpa ein.Anschließend brachten sie ein Programm zum Laufen, das nur eineeinzige Aufgabe hatte: eine gebührenpflichtige Seite innerhalb desBTX-Angebots, das der CCC selbst betrieb, aufzurufen.Und zwarimmer wieder, für einen Obolus von 9,97 D-Mark je Zugriff, alles inallem 13 500-mal.Eine Nacht lang ratterte der Computer und fiepte derAkustikkoppler  und am nächsten Morgen war der Chaos ComputerClub, rein theoretisch, um rund 135 000 D-Mark reicher.Die deutschen Hacker fühlten sich jedoch einer weitergehenden Ethikverpflichtet als den Regeln von Steven Levy: Sie kündigten umgehendan, das Geld zurückzuschicken, sobald es auf dem CCC-Konto eingehenwürde.Es sei ihnen nur darum gegangen, die Schwachstellen desBTX-Systems offenzulegen [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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