[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.»Was tust du da?«, wiederholte er.»Ich kümmere mich um deine Verletzungen«, sagte Ivory mit verräterisch heiserer Stimme.Razvan ließ seinen Atem langsam entweichen.»Hör mir zu, Ivory«, raunte er, packte sie sachte, aber bestimmt an den Handgelenken und schob sie von sich.»Mein Körper hat mich ein ums andere Mal betrogen.Ich weiß nicht, wie oft Xavier mich missbraucht hat, um Spaß mit anderen Frauen zu haben und um sie zu schwängern, damit er sich vom Blut des Kindes nähren konnte.«»Ich weiß nicht, was du mir damit sagen willst.« Ihre Blicke trafen sich, hielten sich fest.»Ich will dich nur darauf hinweisen, dass es gefährlich ist, wenn wir uns zu nahe kommen.Du bist meine wahre Gefährtin, und jede Faser in mir schreit danach, dich für mich zu beanspruchen.Wenn das passiert, wären wir für immer aneinandergebunden.Aber da es für dich zu gefährlich wäre, kann ich das nicht tun.Zugegeben, du hast mich von Xavier befreit, aber es ist schon einmal passiert, dass der dunkle Magier einen schwachen Moment ausgenutzt und vier Splitter von sich selbst in meinen Körper implantiert hat, um mich für abscheuliche Verbrechen zu missbrauchen.Es gibt Kinder auf dieser Welt, die meinetwegen unsägliche Qualen erleiden mussten.Ich habe sie nie gesehen und würde sie wahrscheinlich gar nicht erkennen.«»Doch, das würdest du«, versicherte Ivory ihm.»Da bin ich mir sicher.«»Der Heiler und der Prinz haben mich nur zögerlich akzeptiert.Und das auch nur, weil ich mit dir unterwegs war.Glaub mir, du würdest das Leben einer Ausgestoßenen führen, wenn du an mich gebunden wärst.«Ivory schüttelte ihren Kopf.»Ich rechne es dir hoch an, Razvan, dass du zuerst an das Wohl anderer denkst, aber in Wirklichkeit hast du die Sache nicht bis zum Ende durchdacht.« Was redete sie da nur? Ivory war entsetzt über sich selbst, dass sie mit ihm herumstritt, als ob sie wollte, dass er sie für sich einforderte.Wann hatte sich ihre weibliche Seite so gedreht, dass sie wollte, dass er sie wollte, selbst wenn sie seinen Besitzanspruch nie akzeptieren würde? Was war nur in sie gefahren? Vermutlich war sie einsamer, als sie es sich eingestehen wollte.Sie liebte ihr Leben.Schließlich hatte sie es sich ausgesucht.Ivory fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, um ihn zu schmecken.»Tut mir leid.Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist.« Sie wollte von ihm abrücken, doch er hielt sie an ihren Handgelenken fest und zog sie an sich.»Tu das nicht.Ich würde niemals die einzige Person zurückweisen, die ich je begehren werde.Mag sein, dass du Xavier lange studiert hast, aber du ahnst noch nicht einmal ansatzweise, wie böse er tatsächlich ist.Sobald er wüsste, dass du mir alles bedeutest, dass du der Grund dafür bist, dass ich noch lebe, würde er die Suche nach mir einstellen und alle Hebel in Bewegung setzen, um dich aufzuspüren.Das kann und darf ich nicht zulassen.Du bist die einzige Person, für die ich meine Seele hergeben würde.Das darf er niemals erfahren.«Als Ivory erneut versuchte, von ihm fortzukommen, zog er sie abermals an sich und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen.»Ich würde alles für dich aufgeben, selbst meine Ehre.Das ist das Einzige, das in all den Jahren unangetastet geblieben ist.Für meine Ehre habe ich viel auf mich genommen.«Ivory nickte verständnisvoll.»Bis du in mein Leben getreten bist, hatte ich keine Ahnung, was es mit der Anziehungskraft zwischen Seelengefährten auf sich hat.«Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, schüttelte Razvan den Kopf.»Es ist mehr als nur Anziehungskraft - viel mehr.Ich habe deine Gedanken gelesen, habe dein Zuhause kennengelernt, deine Reliefs, die du in mühsamer Kleinarbeit in den Fels gemeißelt hast.Alles an dir zieht mich an.Jeder Augenblick, den ich in deiner Gesellschaft verbringen darf, verstärkt meine Gefühle.Wahrscheinlich fühlen wir uns in erster Linie körperlich voneinander angezogen, weil wir Gefährten sind, doch das Verlangen in meinem Herzen und meiner Seele ist nicht minder kraftvoll.«Ivory hielt die Luft an.»Ich danke dir für deine Worte.« Sie würde sie für immer in ihrem Herzen bewahren.Sie waren völlig ehrlich gemeint - das hatte sie sofort gemerkt.»Wir sollten uns noch nähren, bevor wir in unser Versteck zurückkehren.Das heißt, vorher muss ich auf jeden Fall noch die Erinnerungen des Bauern und seiner Frau löschen, damit sie nicht aus Versehen von dem Vorfall erzählen und so Xaviers Aufmerksamkeit erregen.«»Ich habe die Gedanken des Bauern gelesen.« Razvan führte Ivorys Hände an seine Lippen und küsste ihr die zarten Handgelenke.»Der Bauer hätte für dich gekämpft, obwohl er wusste, dass er sterben würde.Er ist ein guter Mann.«»Ich mag seine Frau und bin froh, dass wir beide gefunden haben, ehe es zu spät war.Nur wenige Vampire erdreisten sich, die von den Jägern überwachten Gebiete zu betreten.Hier sind wir knapp außerhalb der Grenzen.Ich überprüfe diese Gegend häufig, vielleicht, weil die Vampire hier immer verschwinden.Bis Xavier sein Gebiet vor Kurzem drastisch erweitert hat, war diese Region ziemlich sicher.«Ivory machte einen Schritt nach hinten, weg von ihm.Eigentlich hätte sie getroffen sein müssen von der Weise, wie Razvan auf ihre unverhohlenen Annäherungsversuche reagiert hatte.Doch stattdessen fühlte sie sich getröstet und.beschützt.Ein Gefühl, das sie schon lange nicht mehr empfunden hatte.Sie spürte, wie sie ihn anlächelte, und als sie sah, dass er das Lächeln erwiderte, breitete sich wohlige Wärme in ihr aus.Als Ivory kurz innehielt und sich auf die unmittelbare Umgebung des Bauernhofs konzentrierte, um nach möglichen Gefahrenquellen zu suchen, stieß sie auf einen Fuchs, der Ausschau nach ausgerissenen Hühnchen hielt, sowie auf eine Mäusefamilie, die sich vor einer hungrigen Eule versteckt hatte.Um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um eine Eule handelte und nicht um etwas, das lediglich die Gestalt des Vogels angenommen hatte, verharrte Ivory länger als gewöhnlich bei dem Tier.Es handelte sich jedoch tatsächlich nur um eine Eule, die auf der Suche nach einer Mahlzeit war und die sich herzlich wenig darum scherte, was in der Welt der Menschen vor sich ging.Ivory konnte Razvans leichte Berührung spüren, als er sich ihrer Führung anvertraute.Außer dem Mangel an Egoismus war seine große Zurückhaltung seine hervorstechendste Eigenschaft, sodass sie ihn fast nicht bemerkte.Allein aus diesem Grund würde er eine Hilfe für sie sein, wenn sie zusammen auf die Jagd gingen.Und wenn er wirklich der geborene Stratege war, wie er sagte, verbesserte das ihre Chancen, Xavier in die Knie zu zwingen.Zum Schluss untersuchte Ivory noch die vorbeiziehenden Wolken, ob sie wirklich echt waren.Als sie vor den Stall treten wollte, legte Razvan ihr eine Hand auf die Schulter.»Du hast nicht unterhalb der Erde gesucht.Das ist Xaviers Reich.Seine Spione benutzen meist unterirdische Gänge, die die Würmer auf sein Geheiß hin graben.Vor nicht allzu langer Zeit hat er meinen Körper dazu benutzt, weil er meine Schwester und den Prinzen umbringen wollte.Ein anderes Mal hat er versucht, Shea, die Schwägerin des Prinzen, und ihr ungeborenes Baby zu töten.Ich fürchte das Erdreich mehr als die Luft.«»Ich kann es spüren, wenn Wurmgänge in der Nähe sind«, antwortete Ivory.»Er ist dazu übergegangen, auch winzig kleine Spione loszuschicken.Vor nicht allzu langer Zeit hat er sich mit den Skorpionen und Insekten verbündet und benutzt Angehörige anderer Reiche wie zum Beispiel die Schattenkrieger, die er gegen ihren Willen aus dem Totenreich geholt hat, und viele andere dämonische Kreaturen.«»Er hat noch nie Insekten zur Spionage eingesetzt.«»Es sind keine normalen Insekten, sondern Mutationen, nach denen du Ausschau halten solltest.«Ivory verarbeitete die Informationen erst einmal.»Das erklärt so einiges.Du weißt in der Tat eine Menge über ihn
[ Pobierz całość w formacie PDF ]