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.Der Techniker kleidet sich eher in Outdoorjacken und festesSchuhwerk als in bunte Szeneklamotten.Er ist recht hager, oft 115/287ein bisschen blässlich und spricht eher leise.Über sein Priva-tleben weiß ich nicht sehr viel.Ob er eine Freundin hat? Ichhabe keine Ahnung.Auf der HAR klingelte hin und wieder seinTelefon.Er ist nie rangegangen.Er schaute aufs Display undlegte es weg.Die Hackerkonferenz in Vierhouten war großes Kino für ihn,auch wenn er eine Weile brauchte, um mit anderen Menschenwarm zu werden.Nachdem er das Treiben zwei Tage lang voneinem Sessel aus beobachtet hatte, fing er an, Leute kennen-zulernen, und betrieb bald einen regen Tauschhandel mitActionfilmen.Skurrilerweise ernährt der Techniker sich ausschließlich vonJoghurt.Sonst isst er nichts.Ich hatte mich während der HAReinmal im Supermarkt durchs gesamte Milchspeisensortimentgekauft, um ihm mit einer Auswahl eine Freude zu bereiten.Aber er ließ die Mehrzahl der Joghurts stehen  er wollte nurdie von Danone.Ich hoffe für ihn, dass ihm ein langes Lebenbeschert ist.Der »Architekt«, wie wir den zweiten Techniker nannten, kamAnfang 2009 über einen entfernten Kontakt von mir zu WL.Auch er hatte sich schon länger angeboten, bis wir ihm die er-ste konkrete Aufgabe gaben.Er schrieb uns in wenigen Stun-den eine dringend nötige Modifikation und lieferte eine per-fekte, elegante Lösung.Ich bin selbst kein besonders begnade-ter Programmierer, aber ich erkenne, wenn einer seinen Jobgut macht.Und der Architekt war ein Genie.Extrem schnell,smart, immer auf der Suche nach der perfekten Lösung, vorhergab er sich nicht zufrieden.In meinen Augen ist er einer derbesten Programmierer der Welt und außerdem ein guterDesigner.Doch Julian sollte den Architekten noch weitere Wochen vorder Tür stehen lassen und seine fertige Lösung ignorieren was wirklich eine harte Prüfung darstellt für einen derart gutenProgrammierer.Jeder Firmenboss hätte ihm sofort einenfesten Job mit Spitzengehalt zugesagt.Dass der Architekt 116/287trotzdem blieb, war ein Wunder und lag nicht zuletzt anmeinem Zureden.Julian wand sich regelrecht bei der Vorstel-lung, einer weiteren Person Zugriff auf den Server zu geben.Auch unserem anderen Techniker hatte er den Zugriff nie wirk-lich ermöglicht, was die Arbeit für ihn unnötig erschwert hatte.Als der Architekt dann endlich einen Blick auf das Systemwerfen durfte, schlug er die Hände über dem Kopf zusammen.Bei allen Drohungen und Skandälchen, die sich später um WLrankten  in den Augen des Architekten lag der eigentlicheSkandal hier: in den wild wuchernden Programmzeilen undder schwach aufgestellten, schrottreifen Infrastruktur.Kurzgesagt, was er sah, war Chaos, zu wenig Ressourcen, viel zu an-greifbar, stümperhaft zusammengebasteltes Zeug, von definier-ten Prozessen und anständigen Workflows keine Rede.Der Architekt machte sich ans Werk.In den folgenden Mon-aten etablierte er eine saubere Rollenteilung.Die Technikerstandardisierten die Formate und leiteten das Material auf-bereitet an uns weiter.Sie kümmerten sich also um die Tech-nik, Julian und ich um die Inhalte.Als alles aufgeräumt war,verschickten wir Server in die ganze Welt, und zwar per Post.Freiwillige Helfer nahmen sie dort entgegen und kümmertensich auch um das Hosting.Das war ihre Spende an uns.Wirverteilten unsere Ressourcen also endlich tatsächlich auf ver-schiedene Jurisdiktionen.Und wir versteckten das Netzwerk,das die unterschiedlichen Server weltweit miteinanderverband.In einem Unternehmen hätte man für diesen Umbau wohlein ganzes Team ein halbes Jahr lang beschäftigen können,und zwar Vollzeit.Der Architekt übertraf uns an Arbeitseifernoch um ein Vielfaches.Aber worum ging es ihm, was trieb ihn an, warum zog es ihnzu WL? Ich glaube, ihn reizte die Aufgabe an sich.Woran wirda bauten, das war schließlich weltweit einzigartig, auch austechnischer Sicht.Das war echte Pionierarbeit, Neuland, ihmbot sich die Chance, so etwas wie der Kolumbus der 117/287Whistleblower-Plattformen zu werden, oder zumindest derDaniel Düsentrieb der Submission-Architektur.Das Projekt war aus einem ganzen Bündel an Gründen ans-pruchsvoll, sowohl was die Architektur an sich als auch was diestrukturellen Überlegungen dahinter betraf.Hinzu kamen derSicherheitsaspekt und die ganzen juristischen Konstruktionen.Der Architekt hatte zwar genauso wenig Ambitionen, sichpersönlich zu profilieren, wie der junge Techniker.Aber im Ge-gensatz zu ihm hatte er eine klare Meinung, und die sagte erauch.Sein Ton war für Leute, die ihn nicht kannten, manchmaletwas gewöhnungsbedürftig.Er legte keinen Wert auf höflicheNebensätze oder Floskeln der Freundlichkeit.Das machteseine Sätze immer recht kurz [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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